Dem Klimawandel auf der Spur – Waldexkursion mit dem Leistungsfach Geographie Q12

Am 3. April 2025 fand der Nachmittagsunterricht der 14 Schülerinnen und Schüler des Geographie-Leistungsfaches nicht wie sonst am WBG statt, sondern der Kurs traf sich mit dem Förster Axel Serwotka  im Spitalstiftungswald bei Laubendorf. Dieser erklärte anschaulich, welche Bedeutung der Wald hat und wie stark er bereits vom Klimawandel betroffen ist.

Neben der Erholung für den Menschen erfüllt der Wald wichtige Funktionen wie die CO2-Speicherung, die Klimaregulation und die Bereitstellung von Holz als Rohstoff. Besonders eindrucksvoll waren die vielen Schadflächen, die auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sind. Stürme, Trockenheit und Hitze setzen dem Wald zu und begünstigen die Vermehrung von Schädlingen, wie beispielsweise des Borkenkäfers.

Ein Beispiel für die Folgen bereits kleiner menschlicher Eingriffe wurde anhand eines gefällten Kärwabaums deutlich: Beim Fällen brach die Spitze des Baumes ab, sodass er nicht mehr für das Fest genutzt werden konnte. Statt ihn wegzubringen, blieb er jedoch versehentlich im Wald liegen. Im toten Holz breitete sich der Borkenkäfer aus, der schließlich eine ganze Waldfläche zerstörte.

Auch extreme Wetterereignisse, die durch den Klimawandel häufiger auftreten, haben erhebliche Folgen. An einem Waldweg wurde der Schaden durch ein stationäres Tiefdruckgebiet besonders deutlich. Die Mulde eines ehemaligen zugeschütteten Teichs lief durch Starkregen über und spülte so tiefe Furchen in einen Forstweg. Dies führt dazu, dass der Abtransport von Holz mit dem Lkw auf diesem Weg nicht mehr möglich ist. Die Reparaturkosten belaufen sich auf ca. 36.000 Euro.

Die Aufforstung geschädigter Flächen ist nicht nur aufwendig, sondern auch teuer. Allein für neue Pflanzen, die Arbeitszeit und den Schutz vor Wildverbiss durch einen Zaun entstehen Kosten von rund 20.000 Euro pro Hektar. Hinzu kommen weitere Kosten für Maßnahmen wie das Entfernen von Brombeeren, die junge Bäume überwuchern.

Da Kiefern zunehmend mit den sich verändernden klimatischen Bedingungen kämpfen, setzt die Forstwirtschaft inzwischen verstärkt auf Laubbäume wie Buche und Eiche. Doch auch wärmeliebende Arten aus südlicheren Regionen, wie etwa die Esskastanie, werden bereits gepflanzt. Für die Forstwirtschaft ist es wichtig, langfristig zu denken, da Umtriebszeiten der Bäume bis zu 200 Jahre betragen können.

Bei der Wahl der richtigen Baumart muss auch der Boden berücksichtigt werden. Mithilfe einer Schaufel wurden Bodenproben entnommen, um die unterschiedlichen Bodenarten – Sand, Lehm und Ton – zu untersuchen. Es wurde besprochen, dass neue Baumarten mit diesen Gegebenheiten zurechtkommen müssen: Ton hält das Wasser oft zu stark fest, während es in sandigem Boden schnell versickert. Diese Faktoren spielen eine entscheidende Rolle bei der Auswahl geeigneter Baumarten für die Zukunft.

Die Exkursion verdeutlichte eindrucksvoll, wie weitreichend die Folgen des Klimawandels bereits heute sind. Durch die anschaulichen Erklärungen des Försters wurde das Thema greifbar – weit mehr, als es ein Lehrbuch jemals veranschaulichen könnte. Vielen Dank an Herrn Serwotka für die interessanten Informationen und die Zeit, die er sich genommen hat.

Doris Poppe

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