Logo

Studienfahrt: Genf und Côte d'Azur

studienfahrt 012

Ein Roadtrip klingt ja eigentlich immer nach einer wunderbaren Idee. Hollywood zeigt uns, dass nichts Freundschaften mehr festigt, es keine bessere Möglichkeit gibt, Länder zu entdecken – und, ganz unter uns, dass ein Aufenthalt länger als zwei Tage an einem Ort ohnehin nur was für Spießer jenseits der 30 ist.

 

Ob die Idee des romantisch-melancholisch-verträumten Roadtrips mit einem Omnibus, 5 Lehrern und 48 Schülern im Endeffekt nicht doch nur eine Idee bleibt, das wäre ohne jeden Zweifel die Frage gewesen, die wir uns ernsthaft hätten stellen müssen, bevor wir auf dem Zettel zur Auswahl der Studienfahrt euphorisch und unüberlegt ein Kreuzchen bei „Genf“ setzten.

Aber wir sind Schüler und denken bekanntlich nicht so viel über das Ausmaß unserer Entscheidungen nach. Hauptsache Strand, klingt ja fast schon nach Malle, Ballermann, Partyurlaub, YEAH!

 

Ganz so Ballermann-mäßig ist das Ganze natürlich nicht gewesen. Dass wir uns eben doch auf einer schulischen Veranstaltung befanden, das fiel uns spätestens nach sechs Stunden CERN, vielleicht aber auch schon nach einer dreistündigen Straßenrallye durch Genf auf. Normalerweise mag ich meine Straßenrallys genauso gerne, wie rohe Eier in meinen Smoothies: Nämlich überhaupt nicht. Aber an jenem Montag, nach einer zehnstündigen Busfahrt, da war es doch ganz schön, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.

 

Während des Besuchs im CERN kamen wir uns alle ein bisschen wie sehr spezielle und äußerst gebildete Studenten vor, zumindest in der ersten halben Stunde. Da waren wir aber auch in einem Hörsaal mit einer Rolex- Wanduhr und jeder hatte sein eigenes Mikrofon.

    foto 14.07.15 09 24 20    studienfahrt 018studienfahrt 017

Aber Spaß und Pessimismus beiseite, obwohl der Besuch im CERN sehr lang war, habeen wir wirklich unglaublich viel über den größten Teilchenbeschleuniger der Welt, Datenspeicherung auf höchstem Niveau, der Erfindung des Internets und diverse Projekte im All gelernt. Sicher lag es auch an unserer Anwesenheit, dass genau an diesem Tag so genannte Pentaquarks -neue Elementarteilchen- am CERN entdeckt wurden. :-)

  studienfahrt 041                    studienfahrt 030

Danach stand ein Besuch im zweiten Hauptsitz der Uno an, der uns staunend, im negativen wie im positiven Sinne, zurückließ.

 studienfahrt 056     studienfahrt 058     foto 14.07.15 16 43 21

Und dann war auch schon Mittwoch, Halbzeit, ein Tag im Bus nach Cannes. Zwischendurch hielten wir in einem wunderschönen Bergdorf in der Nähe von Gap in den französischen Alpen für eine kleine Mittagspause.

 studienfahrt 088   img 2811     img 2789

Es war heiß, viele waren schlechtgelaunt von der langen Fahrt, alle haben ein bisschen zu sehr geschwitzt, die Hotelzimmer waren viel zu klein – und trotzdem war es wunderschön. Selten haben wir so einen faszinierenden Sonnenuntergang gesehen wie in Cannes.

 see linda     sonnenuntergang cannes linda

Am Donnerstag schauten wir uns vormittags das Parfummuseum in Grasse an (also einer der ungefähr 10 Ausstellungen, auf die ungefähr 10.000 Schilder in Grasse hinwiesen).  Tragischerweise warteten keine Exponate à la „Das Parfum“ auf uns. Zu des einen Glückes, des anderen Verdrusses endete die Führung recht schnell in einem Verkaufsspektakel, bei dem an die hundert Schüler den zwei Angestellten bei der Vorstellung der verschiedenen Eau de Parfums an den Lippen hingen. Man fühlte sich wie in einer unglaublich noblen Boutique – mit einem winzigen Hauch Marktschreieratmosphäre. Am Nachmittag ließen wir den Tag am Strand bzw. in der Innenstadt von Cannes ausklingen.

 imag0347        studienfahrt 119

Der letzte Tag brach für die meisten unverhofft früh an, denn es stand ein Besuch im sagenumwobenen Monaco bevor. Das riesige Aquarium mit dem gewissen Sea-World-Touch war wahrscheinlich deswegen das Highlight des Ausflugs, weil draußen um die gefühlt 50°C auf uns warteten. Nach dem Besuch konnten wir uns frei in Monaco herumtreiben, wobei das für die meisten gleichbedeutend mit „nach schattigen Plätzen suchen“ war. Trotzdem hatten wir sehr viel Spaß, und wer weiß, wann einer von uns wieder die Möglichkeit hat, nach Monaco zu kommen.

img 2849            img 2861            img 2866

Im Bus nach Hause war die Stimmung zweigeteilt: Einerseits freute man sich natürlich darauf, endlich nicht mehr 24/7 von den Mitschülern umgeben zu sein, andererseits war man auch traurig. Denn ich glaube, für alle Mitfahrenden zu sprechen, wenn ich sage, dass diese Studienfahrt eine ganz besonders schöne und lehrreiche war, auf so vielen Ebenen.

Bericht: Lea Luzner, Q12

Fotos: Paul Hirt, Linda Neigert, HIL, TRP, WRL

Impressum   /   Datenschutzhinweise   /   Nachricht schreiben

© 2022 Wolfgang-Borchert-Gymnasium