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Leseförderung am Wolfgang-Borchert-Gymnasium

Mehr lesen – mehr verstehen.

So lautet das Motto, unter dem am WBG das Lesen gefördert wird. Denn

„Lesen ist eine universelle Kulturtechnik und ermöglicht die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben einer modernen Gesellschaft ...." ( PISA 2000).

 

Wer über eine gut entwickelte Lesekompetenz verfügt, versteht laut Prof. Heidtmann auch Mathematikaufgaben besser und kann etwa Fernsehsendungen mehr und komplexere Informationen entnehmen. Ganz zu schweigen vom Glück der Horizonterweiterung und Persönlichkeitsbildung sowie der Fähigkeit zum Wechsel von Perspektiven, die durch das Lesen von Literatur angeregt werden.
Aus den genannten Gründen wird schulische Leseförderung ausdrücklich als Aufgabe aller Fächer begriffen!

Die Lesestunde als fester Bestandteil des Vertretungsstundenkonzepts

In den Vertretungsstunden bei 5. und 6. Klassen ist das freie Lesen am WBG ein zentrales Anliegen. Dabei werden jeweils zwei Lesecontainer mit erzählender Literatur und mit Sachbüchern in die Klassenzimmer gerollt. Viele Bücher sind inhaltlich verschiedenen Fächern wie Natur und Technik, Geografie, Latein, Geschichte oder Kunsterziehung zugeordnet.

Die Schüler wählen aus den ca. 90 Titeln aus und vertiefen sich dann etwa 30 Minuten in das Buch ihrer Wahl. Den Abschluss einer Lesestunde bildet in den 5. Klassen ein Eintrag ins Leseheft zum Lesestoff, mit eigenen Gedanken zum Gelesenen, zu den Ereignissen, Figuren, Konflikten, Freuden, Informationen etc. Gelungene Heft werden am Jahresende prämiert.

Kreatives Leseheft

Zum einen dient das Leseheft der Dokumentation des Lesepensums und des Lesefortschritts, zum anderen verlockt es nicht wenige Schüler dazu, ihre Lektüreerfahrungen kreativ zu verarbeiten und damit dem etwas aus der Mode gekommenen Wort „Muße“ Ausdruck zu verleihen. Nicht zuletzt kann das Leseheft im Idealfall ein Lektüre-Begleiter bis ins nächste Schuljahr hinein sein.

Ziel dieser Stunden ist es, Raum zu geben für unverzichtbare Erfahrungen: Es geht schlicht um Leselust und den Selbstwert des Lesens. Der Nutzen für die Fächer ergibt sich quasi nebenbei. Zudem fördern die Lesestunden die Konzentration. Und: Der Klassenraum kann als Ort der Ruhe und Selbstbesinnung erfahren werden im Sozialstress der Schülermassen und langer Schultage. Insbesondere sollen Sachbücher und geschlechtsspezifische Angebote auch leseentwöhnten Jungs einen Anreiz geben.

Attraktive Schülerbücherei

Das WBG verfügt über eine Schülerbücherei für die Klassen 5-8, die keinen Vergleich scheuen muss. Die Schüler haben die Wahl aus weit über 1000 Büchern und Hörbüchern zu einem breiten Interessenspektrum. Der Bestand wird laufend aktualisiert und ist mit den jeweils für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominierten Titeln am Puls der Zeit. Ein rühriges Schülerteam betreut und bewirbt den Literaturschatz liebevoll und kreativ. Hinzu kommt eine kleine, aber feine Bibliothek für junge Erwachsene, die sich an Schülerinnen und Schüler ab der 10. Klasse richtet. Zu deren Angebot verfassen Teilnehmer des regelmäßig angebotenen P-Seminars „Lesen“ Rezensionen, die es teilweise bis ins Leseforum Bayern geschafft haben, einem für Schüler, Lehrer und Eltern (!) sehr empfehlenswerten Online-Angebot.

Literatur in Aktion – Leser/innen und Autoren am WBG

Neben dem jährlichen Vorlesewettbewerb im Dezember, der die 6. Klassen motiviert, war der Welttag des Buches am 23. April am WBG schon mehrfach Anlass für Aktionen: Schüler veröffentlichten ihre Buchkritiken, bewarben ihre Favoriten oder organisierten eine Ausstellung für die schulische Öffentlichkeit.  

Es ist uns am WBG ein Anliegen, immer wieder auch die Menschen hinter dem Medium Buch, also leibhaftige Autorinnen oder Autoren, in die Schule zu holen und Literatur lebendig werden zu lassen.

So schlug Dirk Reinhardt mit „Train Kids“ die 8. und 9. Klassen in den Bann. Dessen brisantes Thema: Kinder und Jugendliche aus Mittelamerika auf einer der gefährlichsten Reise der Welt. Auf Güterzügen sind sie durch Mexiko unterwegs, um sich zu ihren Angehörigen in den USA durchzuschlagen. Ihr Leidensdruck ist groß. Sie wollen nicht akzeptieren, auf Dauer von ihren Eltern oder Geschwistern getrennt zu sein. Und sie wollen sich auch nicht damit abfinden, dass es angeblich ihr Schicksal sein soll, auf ewig in Armut zu leben (nach www. autor-dirk-reinhardt.de).

Im Sommer 2023 begeisterte Stefan Gemmel mit seiner Performance zu den „Abenteuern eines Döner-Checkers“ die fünften Klassen.

Regelmäßig findet das Theater-Abo für Schüler überwältigenden Zuspruch. Das Live-Erlebnis Literatur auf der Bühne und die dazu ausgegebenen Theaterkritiken stellen einen Leseimpuls dar und regen die Teilnahme am kulturellen Diskurs an. Zudem vertiefen Theaterpädagogen das Bühnenerlebnis in einzelnen Klassen.

Schließlich sei noch erwähnt, dass nicht wenige Schüler der 8. oder höherer Klassen durch das Projekt „Zeitung in der Schule“ an dieses Medium herangeführt und für Themen des Zeitgeschehens interessiert wurden.

Insgesamt ist Leseförderung eine Aufgabe aller Fächer, nicht nur von Deutsch, eine Aufgabe nicht nur der Schule, sondern ebenso der Familie und der dort erlebten Lesevorbilder und Gespräche über Gelesenes. 


 

 

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