Kunst
Kunst ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein.
Adorno
Aus der Fachschaft
Europäisch gleich bunt

Zum 70. Geburtstag des Europäischen Wettbewerbs haben Schülerinnen und Schüler des Wolfgang-Borchert Gymnasiums wieder zu einer Vielzahl europäischer Themen Wettbewerbsbeiträge gestaltet und eingereicht. In diesem Jahr sollte im Wettbewerb gezeigt werden, wie Europa bunter, gerechter und glücklicher werden kann und wo Inklusion und Integration gelingen kann und wie Vielfalt gelebt und erlebt wird.
In Kunst nahmen zwei 5. Klassen am Wettbewerb teil und setzten sich bei Themen wie „Das tapfere Schneewittchen“ oder „It‘s my life“ mit traditionellen und neu gedachten Rollenbildern auseinander, oder überlegten in ihren Bilder, wie sie sich die eigene Rolle vorstellen und wer und wie sie einmal sein möchten.
Neben der Kunst entstanden weitere Arbeiten in den Bereichen der englischsprachigen Poesie und der biografischen Erzählung, die ebenfalls mit Preisen bis auf Bundesebene bedacht wurden.
Mit einem Bayerischen Landespreis wurden in diesem Jahr Luisa Kern und Luise Zeeh aus der 5. Klasse und Magdalena Mitländer aus der Q11 ausgezeichnet.
Besonders erfreulich ist die Auszeichnung von Dorothea Mitländer aus der 6. Jahrgangsstufe, sie reichte ein biografisches Selbstporträt aus Texten und Fotografien zum Wettbewerb ein. Für diese besondere Leistung wurde Dorothea mit einem Bundespreis prämiert.
Matthias RotherArchitektur neu denken - unser Schulgebäude der Zukunft
Musik
Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.
Friedrich Nietzsche
Aus der Fachschaft
Streicherklasse - was ist das?
Das besondere Unterrichtsmodell für die 5. und 6. Jahrgangsstufe am Wolfgang-Borchert-Gymnasium Langenzenn
Das Streicherklassenmodell ist eine Neukonzeption für den Musikunterricht an allgemein bildenden Schulen, welche aktives Musizieren und Lehrplaninhalte unmittelbar verbindet.
Jeder Schüler erlernt über zwei Jahre lang im Klassenverband ein Streichinstrument (Violine, Viola, Cello oder Kontrabass). Vom ersten Ton an werden alle Schüler gemeinsam und zusammen unterrichtet, es entsteht sofort ein Klassenorchester.
Der Streicherklassenunterricht findet im Rahmen des regulären, zweistündigen Musikunterrichts am Vormittag ohne zusätzliche Stundenbelastung der Kinder statt, die normalen Lehrplaninhalte werden sofort praxisbezogen und am Instrument vermittelt. Die Klasse wird im Team-Teaching von zwei Lehrern gleichzeitig betreut, einem Musiklehrer der Schule und einem zusätzlichen Instrumentallehrer.
Welche Voraussetzungen sollen die Kinder mitbringen?
Keine, außer Interesse an der Musik!
Die Fertigkeiten an den Streichinstrumenten werden von Grund auf im Musikunterricht vermittelt.
Für fortgeschrittene Schüler stehen die übrigen Ensembles der Schule, wie zum Beispiel das Orchester oder die Bigband zur Verfügung.
Streicherklasse – wie geht das?
Von den ungefähr 28 Schülerinnen und Schülern einer Streicherklasse erlernen in der Regel etwa 12 Violine, 7 Viola, 6 Violoncello und 3 Kontrabass.
Die Instrumente werden leihweise jeweils für ein Kalenderjahr zur Verfügung gestellt. Sobald die Teilnehmerzahlen für das Streicherklassenmodell vorliegen, laden wir Sie zu einem speziellen Informationsabend ein, an dem die Kinder ihre Vorlieben und Eignungen für einen bestimmten Instrumententypus testen können. Wenn möglich erfolgt an diesem Abend auch schon die Einteilung.
Streicherklasse – was bringt das?
Von Anfang an lernen die Kinder, sich gegenseitig zuzuhören und zu unterstützen. Sie erfahren rasch den Zusammenhang zwischen dem Üben auf dem Instrument und dem klanglichen Erfolg, der sich in einer solchen Gruppe einstellt. Die Kinder gehen in der Gruppe sicherer an das Instrument heran, und sind dadurch schon nach kurzer Zeit in der Lage, gemeinsam aufzutreten.
Die Streicherklasse fördert nicht nur Teamfähigkeit und Sozialkompetenz, sondern auch in hohem Maße die Selbstkompetenz, da das Selbstvertrauen durch das Klangerlebnis und die Auftritte in der Gruppe gestärkt wird. Zudem bescheinigen neurowissenschaftliche Forschungsergebnisse dem aktiven Musizieren immer wieder einen äußerst positiven Einfluss auf die Gedächtnisleistungen der Kinder.
Streicherklasse – was kostet das?
Die Teilnahme an der Streicherklasse am Wolfgang-Borchert-Gymnasium wird je nach Teilnehmerzahl und den aktuellen Leihgebühren unseres Geigenbauers zwischen 10 und 20 Euro im Monat kosten. Neben der Leihgebühr beinhaltet dieser Betrag die Pflege und Unterbringung der Instrumente, sowie die Anschaffung von Notenmaterial und Ersatzteilen. Der Unkostenbeitrag wird jeweils Ende Oktober in Form einer einmaligen Zahlung pro Schuljahr erhoben. Ein Wechsel der Kinder zurück in den normalen Musikunterricht ihrer Klasse ist jederzeit möglich, eine Rückerstattung der Gebühr jedoch nicht. Zu Beginn der 6. Klasse wird die Gebühr für die Gruppe neu berechnet und schriftlich mitgeteilt.
„Musik - kreativ“
So lautet ein Lehrplanbereich für den Musikunterricht in der elften Jahrgangsstufe. In der weiteren Erklärung heiß es u.a.:
„Die Schülerinnen und Schüler erstellen eine Soundscape (z. B. der Schule, der Umgebung) oder einen musikalischen Gestaltungsversuch auf der Grundlage einer ausgewählten Kompositionstechnik (z. B. 12-Ton-Reihentechnik, Tintinnabuli, Aleatorik, Minimal, Collage) und nehmen das Ergebnis mit digitalen Mitteln auf.“ (Auszug aus dem „Lehrplan plus “ des bayerischen Gymnasiums)
In diesem Rahmen hatten die Schülerinnen Schüler die Aufgabe, eine eigene Klanglandschaft zu entwerfen. Als Vorbild hierfür diente ein Video zur Ausstellungseröffnung „Das zerbrechliche Paradies“ im Gasometer Berlin. „Das zerbrechliche Paradies“ nimmt die Besucher mit auf eine bildgewaltige Reise durch die bewegte Klimageschichte unserer Erde und zeigt in beeindruckenden, preisgekrönten Fotografien und Videos, wie sich die Tier- und Pflanzenwelt in Zeiten des Anthropozäns verändert. (aus der Beschreibung der Ausstellung, )
Die Schüler erhielten nun den Auftrag, in Kleingruppen diese Thematik in einem kurzen Video umzusetzen. Der Arbeitsauftrag lautete:
„Erfinden Sie eine eigene Klangstory zum Thema „Das zerbrechliche Paradies“
Erstellen Sie möglichst unterschiedliche und aussagekräftige Fotografien/Videos aus ihrer Umgebung. Beschränken Sie sich auf eine Anzahl von 3 bis 5 Motiven aus unterschiedlichen Bereichen / Themen (Natur, Stadt, Freizeit,…). Erfinden Sie hierzu eine „Klangstory“.
Dazu gehört eine detaillierte Beschreibung der Fotografien im Hinblick auf mögliche HiFi oder LoFi Elemente, die bei einer Vertonung eine Rolle spielen könnten. Nehmen Sie auf einem geeigneten Medium verschiedene solcher Sounds auf.“
Hier einige Ergebnisse und eine kurze Beschreibung der entstandenen Filmprojekte - viel Spaß!
Finn, Alexander, Philipp, Jonas, Elias
In diesem Musikprojekt, das als kurzes Video präsentiert wird, wird die Entwicklung und der Wandel der Natur durch verschiedene visuelle Darstellungen und musikalische Elemente thematisiert. Zu Beginn zeigt das Video unberührte, idyllische Naturaufnahmen, die die Harmonie und Ruhe der natürlichen Welt widerspiegeln. Im Verlauf des Videos treten immer mehr städtische Landschaften in den Vordergrund, welche die Zerstörung und den Eingriff des Menschen in die Natur symbolisieren. Schließlich kehrt das Video zum Naturbild zurück, um die kraftvolle Botschaft zu vermitteln, dass die Natur sich alles zurückholt – unabhängig von menschlichen Eingriffen.
Das Klangbild des Projekts verändert sich im Einklang mit den visuellen Elementen. Zu Beginn dominieren harmonische Klänge, die die unberührte Natur widerspiegeln – sanft, beruhigend und organisch. Mit dem Eintritt der urbanen Landschaft wird die Musik zunehmend technischer und verzerrter, die die kalte, mechanisierte Welt der Stadt symbolisieren. Am Ende, als die Natur zurückkehrt, kehrt auch die Musik zu klareren, harmonischeren Klängen zurück, was die Erneuerung und das Überwinden der industrialisierten Welt durch die Natur betont.
Eine besondere Herausforderung bei diesem Projekt war es, die Balance zwischen den unterschiedlichen Musikstilen – HiFi und Lofi – so zu gestalten, dass sie die Veränderungen in den Bildern stimmig widerspiegeln. Insbesondere die Übergänge zwischen den Musikabschnitten mussten sorgfältig abgestimmt werden, um die visuelle und akustische Wirkung zu maximieren und eine kohärente, emotionale Reise für den Zuschauer zu schaffen.
Naturvideo: Musik & Bilder, die berühren
In unserem Projekt haben wir ein Video gestaltet, welches Naturaufnahmen mit passender Musik verbinden soll. Wir wollen zeigen, wie schön und vielfältig unsere Umwelt ist, aber auch, wie schnell man sie im Alltag übersieht. Zu sehen sind verschiedene Eindrücke aus der Natur: grüne Wiesen, Bäume, auch Tiere oder kleine Details, die man normalerweise kaum beachtet. Jede Szene ist so gewählt, dass sie eine besondere Stimmung vermitteln soll. Die Musik, die das Video begleitet, unterstreicht diese Stimmung und bringt die Bilder noch stärker zur Geltung. Uns war wichtig, dass die Musik keine Ablenkung ist, sondern die Atmosphäre unterstützt und Emotionen weckt.
Mit diesem Video möchten wir erreichen, dass die Zuschauer für einen Moment innehalten und die Natur mit anderen Augen sehen. Vielleicht wird einem dabei bewusst, wie wichtig es ist, unsere Natur zu schützen und zu erhalten. Wir wollen den Menschen bewusst machen, dass jeder Einzelne etwas tun kann, damit diese schönen Bilder auch in Zukunft noch real sind.
Die Kombination aus Bild und Musik soll kleine Geschichten erzählen, die jeder für sich selbst interpretieren kann. So möchten wir mit unserem Projekt nicht nur zeigen, was wir im Unterricht gelernt haben, sondern auch, wie man mit einfachen Mitteln etwas gestalten kann, das andere berührt.
Das zerbrechliche Paradies – Umsetzung
Im Rahmen des Schulprojektes „Das zerbrechliche Paradies“ in Anlehnung an die gleichnamige Ausstellung im Gasometer Oberhausen im Oktober 2021 habe ich ein ähnliches Video erstellt. Dafür habe ich zunächst Bilder aus meiner Sammlung zuhause durchforstet und mich für die Repräsentation der Lebewesen auf der Erde, die von dem empfindlichen Ökosystem abhängig sind, für eine Nahaufnahme eines Falters und ein Foto eines Rehs im Wald entschieden. Um die Einzigartigkeit, die Empfindlichkeit und die Schutzwürdigkeit unserer Erde besser zu veranschaulichen, habe ich schließlich als Abrundung des Videos ein Foto der Milchstraße genommen, das ich in der Nähe von Kirchfarrnbach geschossen hatte. Dieses zeigt, wie klein und verloren doch die Erde im riesigen Raum des Alls ist. Um das Ganze noch etwas dynamischer zu machen, habe ich mich entschlossen, ein Video mit einzufügen. Als passenden und in der Nähe liegenden Schauplatz dafür habe ich den Wiesengrund südlich von Deberndorf genutzt, der, von den ersten Sonnenstrahlen des Tages erfasst, mystisch wirkt. Um das Video schließlich noch einzuleiten, habe ich, von der großen Erdskulptur der Ausstellung inspiriert, mithilfe von Google Earth Studio eine Animation der Erde im All erstellt. Für den passenden Sound habe ich als Einleitung mithilfe von Pixabay einen passenden, cinematischen Soundtrack herausgesucht, und für den Hauptteil ein friedliches, nachdenklich stimmendes Klavierstück, ebenfalls von Pixabay. Für den Schluss habe ich dann noch ein ruhiges Trailerstück mit einzelnen, langgezogenen Klängen als Ausklang eingefügt. Für den Feinschliff habe ich das Video mit einem kurzen Rauschen wie das eines vorbeihuschenden Vogels unterlegt, das Falter-Bild mit Grillenzirpen und das Rehfoto mit Vogelgezwitscher und Spechtklopfen. Als Pointe am Ende habe ich dort einen Text eingefügt mit dem Appell, die Erde zu bewahren, da dieses Thema zunehmend immer dringlicher wird, vor allem in Zeiten des menschengemachten Klimawandels und des Artensterbens.
Matthias Schober





