Auf einen kurzen Plausch mit einem Astronauten
Am 31. Januar 2024 startete die Klasse 10B zusammen mit den Lehrkräften Herrn Czichos und Herrn Wurl eine spannende Exkursion zum Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) – Schoollab Oberpfaffenhofen. Frühmorgens um 6 Uhr trafen wir uns an der Schule, um gemeinsam die Reise anzutreten. Nach einer dreistündigen Fahrt und einer gründlichen Sicherheitskontrolle erreichten wir gegen 9 Uhr unser Ziel. Der erste Eindruck war überwältigend: Die hochmoderne Einrichtung und die beeindruckende Atmosphäre des Standorts hinterließen bei uns allen einen bleibenden Eindruck
In der Hoffnung, einige Prominente oder VIPs zu sichten, da der Flughafen Oberpfaffenhofen oft als Alternative zum internationalen Flughafen München genutzt wird, hielten wir neugierig Ausschau. Leider war uns an diesem Morgen kein Glück beschieden. Doch diese kleine Enttäuschung sollte später mehr als wettgemacht werden.
Am School Lab angekommen, wurden wir in kleinere Gruppen aufgeteilt, um die bevorstehenden Workshops besser erleben zu können. In den verschiedenen Workshops hatten wir die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden und unser Wissen in praktischen Übungen zu vertiefen. Der praxisorientierte Ansatz ermöglichte uns spannende Einblicke in die Arbeit und Forschung des DLR.
Ein besonderes Highlight des Tages war der Besuch der Abteilung für Flugversuche. Bei einer Führung durch die Hangars der Forschungsflugzeugflotte erfuhren wir unter anderem von den Umbauten der Flugzeuge, die für den Flug mit Wasserstoff vorbereitet werden. Dieses Projekt ist Teil der kontinuierlichen Forschung im Bereich umweltfreundlicher Flugtechnologien und zeigte uns eindrucksvoll, wie Zukunftsvisionen in die Tat umgesetzt werden.
Nach einer kurzen Mittagspause in der Kantine des DLR, in der wir uns stärken konnten, setzten wir unser Programm fort. Die Gruppen wechselten die Workshops, sodass jeder von uns in den Genuss der vielfältigen Angebote kam und weiterhin aktiv mitarbeiten konnte.
Der Besuch im German Space Operations Center (GSOC) war ein weiteres Highlight des Tages. Dort erlebten wir eine unerwartete Überraschung: Der polnische Astronaut Sławosz Uznański war im Kontrollzentrum anwesend. Als er unsere Schülergruppe sah, kam er sofort zur Besucherplattform und verbrachte einige Zeit mit uns. Er beantwortete geduldig unsere zahlreichen Fragen und erzählte von seinen Erfahrungen als Astronaut. Diese Begegnung war zweifellos das Highlight der Exkursion und wird uns allen noch lange in Erinnerung bleiben.
Mit vielen neuen Eindrücken und leuchtenden Augen traten wir am späten Nachmittag die Rückreise an und kehrten abends voller Begeisterung und mit einem reichen Erfahrungsschatz nach Langenzenn zurück. Die Exkursion zum DLR – Schoollab Oberpfaffenhofen war ein voller Erfolg und ein unvergessliches Erlebnis für uns alle.
Seit Anfang April 2016 darf sich das Wolfgang-Borchert-Gymnasium mit dem ehrenvollen Prädikat FAU | SCHULE innovativ schmücken und geht damit eine intensive Kooperation mit der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen/Nürnberg ein. Das Prädikat wird an Schulen vergeben, die in Projekten mit der FAU in innovativer Weise die Schulentwicklung und die Unterrichtsarbeit profilieren und Impulse für die universitäre Lehrerinnen- und Lehrerbildung und Forschung setzen.
Die Auszeichnung wurde 14 Schulen aller Schularten in Mittelfranken zuteil und beinhaltet für uns in den nächsten vier Jahren bis 2019 die Verpflichtung, in enger Abstimmung mit dem Zentrum für Lehrerbildung an der FAU und dem Lehrstuhl für Pädagogik I an der wissenschaftlichen Forschung mitzuarbeiten. Dabei profitieren wir von der wissenschaftlichen Begleitung und leisten einen Beitrag zur Verbesserung von Lehramtsstudiengängen und Fortbildungsangeboten.
Konkret geht es bei uns um das Projekt ReMU:
Rekonstruktion von Modi des ethischen Urteilens im Unterricht
Das Vorhaben wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) auch finanziell unterstützt und läuft über den oben genannten Zeitraum. Universitäre Ansprechpartner für uns sind der Lehrstuhl Pädagogik I und der Arbeitsbereich Philosophie und Schule am Institut für Philosophie an der FAU, die auch das Projekt an unserer Schule begleiten werden.
Ausgangspunkt für den Forschungsansatz ist die hohe Bedeutung der Anbindung von ethischen Fragen an fachspezifische Inhalte im Unterricht. Für eine Zeit von zwei Wochen werden In der Jahrgangsstufe 10 für das Projekt in den Fächern Deutsch, Geographie und Wirtschaft fachübergreifend Unterrichtseinheiten vor dem Hintergrund theoretischer wie empirischer Erkenntnisse entwickelt, die ethische Fragestellungen gezielt behandeln.
Ziel der Studie ist die Entwicklung von Fördermöglichkeiten ethischer Sprachfähigkeit und die Anwendung ethischer Argumente auch im nichtethischen Fachunterricht.
Es hat sich im Vorfeld gezeigt, dass die vorhandene alltägliche Sprache bzw. das Finden eigener Begrifflichkeiten bei Schülerinnen und Schülern nicht immer ausreichen, sodass das Einüben von ethischem Fachvokabular im Sinne eines Verständnis fördernden Prozesses erweitert werden sollte.
Zentrales Prinzip des Untersuchungsdesigns ist die Gruppendiskussion, methodisch wird diese durch Dilemmadiskussion, Mystery-Methode und andere diskursive Unterrichtsmethoden umgesetzt.
Eine didaktisch-methodische Schulung der beteiligten Lehrkräfte wird diese in die Lage versetzen, die Ebene des Urteilens unserer Schülerinnen und Schüler zu rekonstruieren: Sind deren Urteile sachlich und/oder ethisch fundiert und stimmen sie überein mit deren Orientierungen, d.h. mit den Wissensbeständen für deren Handlungen?
Eine aus pädagogischer Sicht spannende Aufgabenstellung für alle Beteiligten!