am 18.12.2024
Am 18.12.24 besuchten die 5. Klassen als besonderes „Weihnachts-Highlight“ das Nicolaus-Copernicus-Planetarium in Nürnberg. Der Besuch des Planetariums war eine tolle Ergänzung zum Geographie-Unterricht der 5. Klasse, in dem die „Erde im Weltall“ ein spannendes Thema ist. Herr Sadurski vom Planetarium Nürnberg hat eine Spezial-Vorstellung exklusiv für das WBG Langenzenn zusammengestellt.
Zuerst lernten wir das eigentliche „Planetarium“ kennen, eine über 2 Tonnen schwere Maschine, die in der Lage ist, den gesamten nächtlichen Sternenhimmel realistisch darzustellen, und zwar zu jedem beliebigen Zeitpunkt und wie er von jedem gewünschten Ort der Erde aus aussähe (unabhängig vom Wetter) – und das Ganze ohne jede Computertechnik, nur über Mechanik und Optik. Diese beeindruckende Maschine in Nürnberg ist inzwischen die einzige in ganz Deutschland, die noch im Einsatz ist. Erfunden wurde die ausgeklügelte Maschine, die auch als das „Wunder von Jena“ bezeichnet wurde, von Carl Zeiss in Jena. Das erste Zeiss-Planetarium wurde im Deutschen Museum München gebaut – vorgestellt wurde es 1923, den Regelbetrieb nahm es 1925 auf. Momentan wird das hundertjährige Jubiläum des Planetariums gefeiert und es gibt jede Menge Spezialveranstaltungen.
Mit dem Planetarium zeigte uns Herr Sadurski den nächtlichen Sternenhimmel, der gerade zu beobachten ist, aktuell ist am Abendhimmel eine beeindruckende Planetenparade der Planeten Venus, Saturn und Jupiter zu sehen, außerdem kann hat man momentan gute Möglichkeiten, die internationale Raumstation ISS am Himmel zu sehen. Wir lernten außerdem die wichtigsten Winter-Sternbilder kennen und wie man sich am Nachthimmel orientieren kann. - Neben dem Besuch des Planetariums lohnt es sich auch, selbst mit dem Feldstecher einen Blick auf die Planeten und den Mond zu werfen – oder der Sternwarte Nürnberg einen Besuch abzustatten.
Dann erfuhren wir eindrucksvoll, wie stark die Lichtverschmutzung in der Stadt ist: In Nürnberg kann man nur die hellsten Sterne und Planeten am Himmel erkennen – ganz im Gegensatz zu den Bergen, wo man einen viel tolleren Sternenhimmel erleben kann. Anschließend konnten wir mit einer Rakete abheben und von oben einen Blick auf unsere Erde werfen. Dabei stellten wir fest, dass die Lichtverschmutzung auch von oben sehr gut zu sehen ist, da sich die Kontinente – insbesondere die großen Städte – als Lichtpunkte auf der nächtlichen, dunklen Erde deutlich abzeichnen. Außerdem ist es rund um die Erde ziemlich voll, da eine riesige Menge an Satelliten ständig die Erde umkreisen. Ein Teil der Satelliten, die Wetterbeobachtungssatelliten, sehen aus dem All beinahe aus wie Ameisen, die auf der Erde herumkrabbeln. Außerdem gibt es einen Ring an weiteren Satelliten, die z. B. für unser GPS-Signal zuständig sind, die „geostationäre Zone“. Doch – und das ist ein zunehmend großes Problem – die Erde ist auch umgeben von ständig wachsenden Mengen an Weltraumschrott, der zum Beispiel die ISS in Gefahr bringt und momentan noch nicht sinnvoll entsorgt wird.
Danach flogen wir weiter weg von der Erde, wobei wir einen Blick auf unser gesamtes Sonnensystem werfen konnten. Besonders eindrucksvoll waren die Ringe des Saturn und seine vielen Monde. Schließlich führte uns unser virtueller Flug so weit in die Ferne, bis wir von außen einen Blick auf die gesamte Milchstraße, unsere Galaxie, werfen konnten. Dabei wurde uns klar, dass wir – wenn wir nachts zum Himmel blicken – eigentlich in die Vergangenheit schauen, da die Sterne und Galaxien, die wir sehen, so weit entfernt sind, dass das Licht, was wir sehen, meist schon viele tausend oder gar Millionen Jahre alt ist. Das Zentrum unserer Milchstraße bildet ein riesiges Schwarzes Loch mit seiner ungeheuren Anziehungskraft. Um uns dies besser vorstellen zu können, warfen wir zum Abschluss einen Blick auf die Darstellung eines Schwarzen Lochs, das einen Stern langsam „einsaugt“. Das schwarze Loch selbst ist nicht sichtbar, da seine Anziehungskraft so groß ist, dass es selbst das Licht festhält. Doch die Materie, die von dem Schwarzen Loch angezogen wird, wird dabei stark beschleunigt und erhitzt und bildet eine hell leuchtende, rotierende Scheibe, bevor es in den Schwarzen Loch verschwindet. Nach diesen spannenden Einblicken ging’s zurück ans WBG nach Langenzenn.
Christiane Schönberger, Geographielehrkraft der 5b und 5c